Begleitet von drei fachkundigen Fusballexperten (Kurt, Pius und Roman) liess ich mich darauf ein, das Länderspiel anstatt in der Stube direkt vor Ort zu betrachten. Trotz des gesponsorten Fahnenmeeres blieb das oft erwähnte Krüseln beim Abspielen der Hymne aus. Richtig mitreissen vermochten auch die 22 Spieler auf dem Felde nicht. Als das Spiel der Schweizer immer lethargischer wurde, konnten die Pfiffe einzelner Zuschauer nicht mehr überhört werden. Dass die Partie schlussendlich doch noch mit einem Sieg für die Schweizer endete, versöhnte die meisten wieder. Mit bewahrtem (gestärktem?) Selbstwertgefühl wurde die Heimreise in überfüllten Zügen angetreten. Nächster Treffpunkt: Riga!
7. September 2009
drei eidgenossen
29. Juni 2008
20. Juni 2008
wurststand in porto: vom alltag eingeholt
Soviele Portugalfahnen haben wir bei unserem zehntägigen Aufenthalt in Portugal gesehen. Überall, an Häusern, in Schaufenster, in Läden. Je ärmlicher und trostloser eine Umgebung aussah, umso stärker war sie beflaggt. Es ist kaum vorstellbar, dass diese Fahnen nun wieder aus dem Strassenbild verschwinden sollten. Vielleicht findet sich ein weiterer Grund, sie hängen zu lassen. Vielleicht wandeln sie sich von einem Symbol der esperanca zu einem Symbol der saudade. Saudade, so würden wohl viele Portugiesen das Gefühl umschreiben, das nach der Fussballniederlage gegen Deutschland vorherrscht.
27. April 2008
25 de abril
Als Verschiebungsdatum für unser Jasstreff ergab sich zufällig der 25. April. Wie immer trafen wir uns im Luzerner Portugiesen-Club im Gewerbehaus. Eigenartig war das Licht im inneren des Raumes, denn alle Fenster waren mit Portugalfahnen verhängt. Wir dachten, das habe mit der kommenden Fussballeuropameisterschaft zu tun, zumal ja auf allen im Raum zur Verfügung stehenden Fernsehern Fussball gezeigt wurde. Erst am anderen Tag kam mir in den Sinn, dass wir uns ausgerechnet am nationalen Gedenktag des 25 de abril, am Jahrestag der Nelkenrevolution von 1974, zu einem luso-schweizerischen Jass trafen. Nachträglich möchte ich das Glas mit dem Portwein nochmals erheben und rufen: viva a liberdade, viva o 25 de abril.